Mond - Oberfläche 

Die Mondoberfläche

Bild vergrößernKrater Posidonius und Mare Serenitatis
©NASA/KSC
»Apollo 15
Die Rückseite des Mondes hat ein völlig anderes Aussehen wie die uns zugewandte und vertraute Mondvorderseite. Wahrscheinlich sind die entsprechenden Gesteine zu unterschiedlichen Zeitpunkten entstanden.

Die Vorderseite des Mondes lässt sich aufteilen in die hellen "Hochländer" (Terrae) (ca. 70%) und die dunklen "Meere" (Mare; Mehrzahl Maria). Bezogen auf ein mittleres Höhenniveau der Mondoberfläche liegen die dunklen Maria tatsächlich tiefer als die hellen Hochländer. Allerdings hat auf dem Mond niemals flüssiges Wasser existiert. Das Gesteinsmaterial, das die Oberfläche der Maria bildet, ist dunkle erstarrte Lava aus früheren Perioden von aktivem Vulkanismus. Sowohl die Maria als auch die Hochländer zeigen Krater, die beim Einschlag von Meteoriten, Asteroiden und Kometen unterschiedlicher Größe entstanden sind. Dabei gibt es in den Hochländern sehr viel mehr Krater als in den Maria.

Bild vergrößernWestliche Hemisphäre des Mondes
©NASA/JPL
»Galileo

Auf der Mondrückseite gibt es fast keine Maria. Dies verleiht der Rückseite ein völlig unterschiedliches Aussehen als die Mondvorderseite. Auf der Mondrückseite gibt es fast nur kraterübersäte Hochländer (98%). Das Fehlen der Maria kann mit der sehr viel dickeren Kruste auf der Mondrückseite verbunden sein.

Anhand der Krateranzahl eines bestimmten Gebietes lässt sich das geologische Alter der Mondoberfläche ablesen: Je mehr Einschlagkrater vorhanden sind, desto älter ist die betreffende Oberfläche. Ist das Oberflächengestein noch relativ jung, dann können in der Zwischenzeit noch nicht allzu viele Einschläge stattgefunden haben. Auf der Erde gibt es beispielsweise kaum sichtbare Einschlagkrater, da die Erde geologisch sehr aktiv ist und durch Plattentektonik und Erosion ältere Einschlagkrater relativ rasch verschwinden.

Im Gegensatz dazu gibt es auf dem Mond schon seit etwa 3 Milliarden Jahren keine geologische Aktivität mehr. Die Mondoberfläche ist seitdem ein Datenspeicher für alle in der Zwischenzeit erfolgten Einschläge. Dennoch gibt es auf dem Mond Gebiete mit unterschiedlicher Krateranzahl. Insbesondere die dunklen und mehr glatten Maria zeigen sehr viel weniger Krater als die Hochländer. Die Maria müssen deshalb jünger als die Hochländer sein und sich in der Endphase der geologischen Aktivität des Mondes gebildet haben.

Weiter:
» Geologie des Mondgesteins




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Autor dieses Artikels:  Prof. Dr. Bruno Deiss

In Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Verein, Frankfurt a.M.
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