Mond - Oberfläche 

Gesteinsproben vom Mond

Bild vergrößernProbe 68.815
©NASA/KSC
»Apollo 16
Insgesamt 382 Kilogramm Mondgestein haben amerikanische Astronauten während 6 Apollo-Missionen gesammelt. Etwa 300 Gramm wurden von 3 unbemannten sowjetischen Mondlandesystemen geborgen und erfolgreich zur Erde gebracht.

Insgesamt 2.200 getrennte Proben Mondgestein von 6 verschiedenen Landeplätzen sind die Ausbeute der Apollo-Missionen, die zwischen 1969 und 1972 auf dem Mond gelandet waren. Die Proben bestehen aus Felsgestein, aufgesammelten kleineren Steinen, Sand, Staub und auch Bohrkernen. Das gesamte Material wurde in 97.000 katalogisierte Proben für die wissenschaftliche Untersuchung zerlegt. Für die Aufbewahrung und Archivierung der Proben und auch der Daten wurde 1979 eigens das Gebäude 31N am Johnson Space Center in Houston, Texas, errichtet. Damit soll eine sichere und von der Umwelt abgeschirmte Aufbewahrung gewährleistet werden. Die Proben werden in Behältern mit Stickstoff-Schutzgas aufbewahrt, um sie in einem möglichst ursprünglichen Zustand zu bewahren.

Datum
Mission
Menge
Landeplatz
Koordinaten
20.07.1969 Apollo 11 21,7 kg Mare Tranquillitatis 0° 40' N 23° 28' O
19.11.1969 Apollo 12 34,3 kg Oceanus Procellarum 3° 01' S 23° 25' W
31.01.1971 Apollo 14 42,8 kg Fra Mauro Hochland 3° 38' S 17° 28' O
30.07.1971 Apollo 15 76,7 kg Hadley-Apenninen
(Mare und Hochland)
26° 08' N 3° 38' O
21.04.1972 Apollo 16 94,3 kg Descartes 8° 58' N 15° 30' O
11.12.1972 Apollo 17 110,4 kg Taurus-Littrow
(Mare und Hochland)
20° 11' N 30° 46' O


Mit den sowjetischen Luna-Missionen wurden zwischen 1970 und 1976 insgesamt 300 Gramm Mondmaterial von 3 verschiedenen Landeplätzen zur Erde gebracht.

Datum
Mission
Menge
Landeplatz
Koordinaten
20.09.1970 Luna 16 0,1 kg Mare Fecunditatis 0° 40' S 56° 18' O
21.02.1972 Luna 20 0,03 kg Apollonius Hochland 3° 34' N 56° 30' O
18.08.1976 Luna 24 0,17 kg Mare Crisium 12° 15' N 62° 12' O


Bild vergrößernUntersuchung eines Bohrkerns
©NASA/JSC
»Apollo 16

Die Untersuchung der Gesteins- und Bodenproben ist nach wie vor eine wichtige Informationsquelle über die Entstehung und Entwicklung des Mondes, der Erde und des inneren Sonnensystems. Das älteste Mondgestein ist mit etwa 4,4 Milliarden Jahren noch etwa 1 Milliarde Jahre älter als das älteste Gestein, das man auf der Erde findet. So stimmt die chemische Zusammensetzung des Mondes, wie man sie aus den Mondgesteinen ermittelt, mit den Modellen der Aufprall-Theorie zu dessen Entstehung überein. Daneben sind die Mondgesteine auch ein Datenspeicher für die erstmalige Entstehung der Kruste vor etwa 4,4 Milliarden Jahren, das spätere intensive Bombardement durch Asteroiden und Kometen und das darauffolgende Überfluten der Einschlagbecken mit aufsteigender Lava.

Bild vergrößernKristalline Strukturen
©NASA/KSC
»Apollo 15

Die Partikelstrahlung der Sonne, die seit der Entstehung der Mondkruste auf die Mondoberfläche einwirkt, wird im Bodensubstrat des Mondes gebunden. Dadurch wird die solare Aktivität seit Milliarden von Jahren permanent aufgezeichnet, woraus auch wertvolle Hinweise für die Klimamodelle der Erde abgeleitet werden.

Was die Gesteinsproben auch deutlich bewiesen haben, ist, dass es auf dem Mond kein Leben gibt, weder lebende Organismen, Fossilien noch organische Komponenten.

Weiter:
» Alter des Mondgesteins




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Autor dieses Artikels:  Prof. Dr. Bruno Deiss

In Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Verein, Frankfurt a.M.
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