Mond - Geologie 

Der Mondkern

Bild vergrößernSchwerefeld des Mondes
©JPL/NASA
»Lunar Prospector
Vermutlich hat der Mond einen Eisen/Schwefel-Kern mit weniger als 350 km Radius. Dies schließt man aus den Daten der Apollo-Missionen und der neueren Lunar Prospector-Mission. Unklar ist, ob er im Zentrum aus flüssigem Material besteht. Heiße Materieströme wie im Erdkern, die dort das Magnetfeld erzeugen, scheint es keine zu geben, da der Mond kein globales Magnetfeld besitzt.

Bild vergrößernLaser-Reflektor
©NASA/KSC
»Apollo 14

Größe und Zusammensetzung des Mondkerns sind bislang noch nicht sicher geklärt. Als Hauptbestandteile des Mondkerns werden Eisen und Schwefel vermutet. Sein Radius kann höchstens 350 km betragen. Das schließt man aus den Daten des Laser-Reflektionsexperiments, mit dem Schwankungen in der Rotation des Mondes gemessen werden. Denn die Änderung der Rotationsgeschwindigkeit hängt von der inneren Verteilung der Masse ab. Der Radius des Mondkerns erreicht damit nur etwa 20% des Mondradius (1738 km). Verglichen mit der Erde, deren Kernradius 54% des gesamten Erdradius beträgt, hat der Mond einen recht kleinen Kern. Unklar ist, ob der Kern zumindest im Zentrum aus vollständig geschmolzenem Material besteht.

Bild vergrößernElektronen-Reflektometer Daten
©NASA/ARC
»Lunar Prospector

Die Magnetometer-Messungen zeigen, dass der Mond kein globales Magnetfeld wie die Erde besitzt. Vor allem aus den orbitalen Messungen ergab sich, dass die Magnetfelder zwar bis zu 100 km breit sind, sich aber nicht zu einem großräumigen Gesamtfeld ergänzen.

Das globale Dipolfeld der Erde mit seinem magnetischen Nord- und Südpol wird von Materieströmen im heißen Erdkern wie in einem Dynamo erzeugt. Diese fehlen auf dem Mond völlig.

Das mag nicht immer so gewesen sein. In der frühesten Entwicklungphase des Mondes war das gesamte Innere flüssig und schwere Elemente sanken zum Zentrum. Konvektive Materieströme könnten dann ein starkes globales Magnetfeld aufgebaut haben und so die Ursache für die heutige Restmagnetisierung des Krustengesteins sein.




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Autor dieses Artikels:  Prof. Dr. Bruno Deiss

In Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Verein, Frankfurt a.M.
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