Saturn - Einführung 

Ringsystem

Bild vergrößernFalschfarbenbild der Ringe
©NASA/JPL
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Die Saturnringe gehören zu den schönsten Anblicken, die das Universum für uns bereithält. Ihr Durchmesser ist etwa doppelt so groß wie der des Planeten selbst.

Die Saturnringe sind gegen die Bahnebene des Planeten geneigt. Daher erscheinen sie uns im Laufe eines Saturnjahres (etwa 30 Erdenjahren) unter einem sich langsam verändernden Blickwinkel. Wenn wir auf die Kante der Saturnringe schauen, verschwinden sie nahezu, und die Astronomen können nach weiteren kleinen Saturnmonden suchen.

Bild vergrößernDer A-Ring Saturns
©NASA/JPL
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Als Galilei vor rund 400 Jahren Saturn erstmals durch ein Teleskop betrachtete, konnte er sich die beiden Lichtflecken neben dem Planeten nicht erklären. 40 Jahre später waren die Fernrohre schon so weit verbessert, dass man sie als die beiden Enden einer Ringstruktur erkannte.

Im 18. Jahrhundert untersuchte Cassini den Saturn und seine Ringe. Ein dunkles Band, die "Cassini-Teilung", trennt den hellsten, so genannten B-Ring von einem äußeren, etwas dunkleren A-Ring. Nach innen schließt sich der ganz zarte C- oder Crêpe-Ring an.

Bild vergrößernKünstlerische Darstellung der Gesteinsbrocken in den Saturnringen
©NSSDC/NASA
»Voyager

Die Ringe sind zwar breit, aber extrem dünn. Radarbeobachtungen deuten darauf hin, dass es sich vermutlich um Eisbrocken handelt, die, abhängig von ihrem Abstand zum Saturn, verschieden groß sind, von einigen Zentimetern bis hin zu einigen Metern vielleicht.

Die Saturnringe entstanden als Folge der so genannten Gezeitenkräfte. Die Anziehungskräfte des Saturn wirken auf die saturnzugewandte Seite eines nahen Objektes stärker als auf dessen Rückseite: Material, das sich in größerer Entfernung normalerweise zu einem Mond zusammengefügt hätte, wird so auseinander gerissen und muss in Saturnnähe als Ring verstreut bleiben.

Bild vergrößernFalschfarbenbild der dunklen Seite der A- und B-Ringe
©NSSDC/NASA
»Voyager 1

Als die beiden Voyager-Sonden 1980 und 1981 den Saturn passierten, übermittelten sie phantastische Bilder von den Ringen. Die Aufnahmen waren schärfer und detailreicher als alles, was wir je von der Erde aus hätten machen können, und zeigten auch Ansichten von der Rückseite des Planeten. Gegen die Sonne betrachtet erschienen die Ringe ganz anders als von der Erde aus gesehen. Die Cassini-Teilung, die uns dunkel erscheint, erwies sich im Gegenlicht als helle Region. Dort streuen winzige Staubpartikel das Sonnenlicht vorwärts. Der B-Ring hingegen, für uns die hellste Ringstruktur, präsentierte sich nahezu undurchsichtig und erschien daher dunkel.

Bild vergrößernSpeichen im Gegenlicht
©NSSDC/NASA
»Voyager 2

Während der Voyager-Vorbeiflüge fanden die Wissenschaftler zu ihrer Überraschung nicht nur ringförmige Strukturen, sondern auch radial nach innen oder außen verlaufende Muster, sogenannte Speichen. Im direkten Sonnenlicht erscheinen sie dunkel, im Gegenlicht jedoch hell; sie müssen daher große Mengen an Staub enthalten, der möglicherweise durch statische Kräfte aus der Ebene der Saturnringe herausgehoben wird. Für eine Überraschung sorgte auch der äußerste, schmale F-Ring: Er wirkte nicht gleichmäßig hell, sondern zeigte diverse Knoten und Knicke.

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Autor dieses Artikels:  C. Vester/cc-live

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