Zwergplaneten - Ceres 

Ceres

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Ceres wurde in der Neujahrsnacht des 19. Jahrhunderts, also am 1.1.1801, von Giuseppe Piazzi entdeckt, der damals Direktor der Sternwarte von Palermo auf Sizilien war.

Während Piazzi zunächst glaubte, er habe einen Kometen gefunden, ahnte Johann Bode, der Herausgeber des Berliner Astronomischen Jahrbuchs, dass es sich eher um den gesuchten Planeten zwischen Mars- und Jupiterbahn handeln könnte, und bemühte sich verzweifelt um eine genauere Berechnung seiner Bahn, um das aus den Augen verlorene Objekte bei der nächsten Sichtbarkeitsperiode wieder finden zu können. Der junge Mathematiker Carl Friedrich Gauß nahm sich in Göttingen dieser Aufgabe an und konnte tatsächlich innerhalb weniger Wochen die Positionen des gesuchten Objektes berechnen.

Das von Piazzi auf den Namen Ceres (der Schutzgöttin Siziliens, Tochter des Saturn und damit Schwester von Jupiter) getaufte Objekt bewegte sich tatsächlich auf einer annähernd kreisförmigen Bahn zwischen Mars und Jupiter, also dort, wo die Titius-Bodesche Regel einen weiteren Planeten erwarten ließ. Allerdings erschien sie so lichtschwach, dass sie – ein mittleres Reflexionsvermögen der Oberfläche vorausgesetzt – nicht einmal tausend Kilometer groß sein konnte.

Nachdem bis 1807 drei weitere Objekte auf ähnlichen Bahnen gefunden wurden, kamen Zweifel auf, dass es sich um "normale" Planeten handelte. Heinrich Olbers, der selbst zwei dieser Objekte gefunden hatte, vermutete damals, es handele sich um Überreste eines zerplatzten Planeten, der früher einmal zwischen Mars- und Jupiterbahn die Sonne umrundet habe.

Anhand von Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop Ende 2003/Anfang 2004 konnte die Größe von Ceres mit einer Unsicherheit von etwa 3 km bestimmt werden: Danach beträgt der Äquatordurchmesser rund 975 km, während der Poldurchmesser etwa 65 Kilometer geringer ist. Aufgrund dieser nahezu kugelförmigen Gestalt wird Ceres seit dem 24. August 2006 als Zwergplanet eingestuft.

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Autor dieses Artikels:  Hermann-Michael Hahn

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