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Mars - Mars 96 (015) - Proton K (240)  

Mars 96
(Mars 8)

Fehlgeschlagene Mars-Landemission mit zwei Landestationen. Die 4. Protonstufe versagte.

» Daten:
Start:  16. Nov. 1996, 20:48 GMT
» Nutzlast:  Abbildendes System, wissenschaftliche Experimente

Bild vergrößernModell der Landestation
©CNES

Es begann mit einem Bilderbuchstart der russischen Proton-Rakete. Nachdem Mars 96 planmäßig in eine Parkbahn im Erdorbit gelangt war, sollte die Sonde mit einer weiteren Zündung der Raketentriebwerke in Richtung Mars starten. Diese zweite Zündung versagte jedoch und der Funkkontakt riss ab. Als er wiederhergestellt worden war, zeichnete sich ab, dass der rund sechs Tonnen schwere Flugkörper im Laufe der Nacht über Australien abstürzen könnte. Beim Eintauchen in die Erdatmosphäre prallte die Sonde jedoch noch einmal ab und flog ein Stück weiter, bis sie rund 1.000 Kilometer westlich der chilenischen Pazifikküste im Meer versank. Für Aufregung sorgten die mit 260 Gramm Plutonium 238 bestückten vier Batterien an Bord der Sonde. Nach Angaben russischer und amerikanischer Fachleute bestand jedoch keine Gefahr, da die Energieaggregate besonders verkapselt wurden und nun unversehrt auf dem Grunde des Pazifiks liegen.

Mit Mars 96 gingen zahlreiche wissenschaftliche Experimente verloren. Beispielsweise steuerte Deutschland zwei Hochleistungskameras bei, die den Mars hätten vermessen sollen. Seit dem Ende des Kalten Krieges war das Raumfahrtbudget Russlands auf ein Fünftel zusammengeschmolzen und man hatte damit begonnen, die Weltraumprojekte auch für die Beteiligung westlicher Staaten zu öffnen.

Glücklicherweise existieren von den mit Mars 96 verunglückten Instrumenten noch weltraumtaugliche Reservemodelle, die für die Mission Mars Express verwendet werden können. Sie mussten allerdings modifiziert und leichter gebaut werden, da die wissenschaftliche Nutzlast der neuen Mission nur noch 176 kg beträgt (bei einem Gesamtgewicht einschließlich des Treibstoffs von 1.042 kg). Bei Mars 96 waren es noch 6.180 kg mit einer Nutzlast von 812 kg gewesen. Bis auf das italienische Radar MARSIS mit amerikanischer Beteiligung und das MaRS-Experiment stützen sich alle Instrumente auf Reservemodelle der Mars 96 Mission.





 
 
 
 
 
 
 


 


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