« Übersicht 
Mars Express - Sojus ST / Fregat (005)  

 « vorheriges
 
© ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
Eingestürzte Lavakanäle am Marsvulkan Ascraeus Mons
22. Mrz. 2004: Eines der beeindruckendsten geologischen Phänomene auf dem Mars sind die gewaltigen Vulkane. So finden sich auf unserem Nachbarplaneten nicht nur die größten Vulkankegel im Sonnensystem, auch waren die großen Marsvulkane über einen viel längeren Zeitraum aktiv als Vulkane auf den anderen Planeten. Doch sind die Marsvulkane nicht nur spektakulär anzusehen; die Untersuchung dieser einst Feuer speienden Berge liefert auch wichtige Hinweise auf den früheren Ablauf thermischer Entwicklungen im Inneren des Planeten.

Diese senkrechte Draufsicht (die "Nadir"-Blickrichtung) auf die Marsoberfläche wurde während des 68. Orbits aus einer Höhe von 271 Kilometer von der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) an Bord von Mars Express aufgenommen. Norden ist oben. Die Bildauflösung des Nadirkanals beträgt 16,8 Meter pro Bildpunkt; zur Erzeugung des Farbbildes wurde außerdem der rote, grüne und blaue Farbkanal hinzugezogen.

Die Bildmitte befindet sich bei 7,9 Grad nördlicher Breite und 255,5 Grad östlicher Länge und zeigt einen Teil der Südflanke von Ascraeus Mons, dem nördlichsten der drei großen Vulkane des Tharsis-Vulkankomplexes. Die eigenartigen, auffallenden Vertiefungen, die hier und an einigen anderen Marsvulkanen beobachtet werden können, sind Lava-"Röhren". Solche Röhren entstehen über einem Kanal, der von heißer, glutflüssiger Lava gebildet wird, von oben her erkaltet und eine abdeckende Kruste aus erstarrtem vulkanischem Gestein bekommt. Wenn die Förderung der Lava zu Ende geht, leert sich diese Tunnelröhre, und das Dach der Röhre stürzt ganz oder nur teilweise ein: Auf diese Weise entstehen auch die wie an einer Perlenschnur aneinander gereihten Ketten von grubenartigen Einsturzkesseln. Lavakanäle und "Grubenketten" eingestürzter Lavatunnel sind auf der Marsoberfläche nicht selten, auch von Vulkanen auf der Erde kennt man dieses geologische Phänomen.

Die diffusen hellen, rötlich gefärbten Streifen, die oben und unten im Bild von Norden nach Süden verlaufen, rühren von Wolken in der Marsatmosphäre her.





 
 
 
 
 
 
 


 


last link check:


The Network
cc-live - Redaktionsbüro / Internetagenturcc-live

Autor dieses Artikels:  Redaktionsbüro cclive

© 1996 - 2004 cc-live, Internetagentur / Redaktionsbüro
Ferdinand-Miller-Platz 12, 80335 München
Fax: 089-121605-71, E-Mail: redaktion@cclive.net

Fragen, Anregungen, Kritik? Schreiben Sie uns!
Die Redaktion ist nicht verantwortlich für den Inhalt externer Internet-Links.