SMART-1 - Ariane 5 (017)  

SMART-1

Europas erste Mission zum Mond.

» Daten:
Start:  27. Sep. 2003, 23:14 GMT
Ziel:  Manöver: 01. Apr. 2005
» Nutzlast:  AMIE, SIR, D-CIXS/XSM, SPEDE, RSIS
Leergewicht im Orbit: 366,5 kg

Bild vergrößernDie geöffnete Primärstruktur von SMART
©ESA

Der Start von SMART-1 erfolgte gemeinsam mit zwei anderen Satelliten an Bord einer Ariane-5-Rakete von Kourou in Französisch Guyana. Ursprünglich war ein Termin Anfang 2003 geplant gewesen, doch die Explosion einer Ariane-5 Ende Dezember 2002 machte eine Verschiebung nötig, um die Ursachen für den Fehlschlag zu untersuchen. Für eine weitere Verzögerung des auf den 28. Aug. bzw. 3. Sept. verschobenen Starts sorgte schließlich noch die indische Raumagentur ISRO, die mit dem Ariane-Flug den Satelliten INSAT-3E für einen Transport in eine Erdumlaufbahn gebucht hatte und in letzter Minute noch technische Überprüfungen vornehmen ließ.

Smart-1 ist eine von der ESA projektierte Mondsonde. Ihre Hauptaufgabe ist allerdings ein Flugtest eines neu entwickelten solar-elektrischen Haupttriebwerks als ein technischer Meilenstein für die ESA. SMART ist die Abkürzung für "Small Mission for Advanced Research and Technology".

Die Sonde soll den Mond sechs Monate lang umkreisen und hat 15 kg wissenschaftlicher Experimente an Bord: u. a. eine hochauflösende Miniaturkamera, ein Infrarot-Punktspektrometer für mineralogische Untersuchungen, ein sehr kompaktes Röntgenspektrometer sowie einige Experimente zur Satellitenkommunikation.

Bild vergrößernSMART-1 erreicht den Mondorbit
©ESA

Smart-1 wird den Mond auf einer elliptischen Bahn, die über die Pole führt, umrunden. Mit Hilfe einer speziellen Kamera, die mit unterschiedlichen Farbfiltern bestückt ist, soll die Oberfläche des Mondes unter verschiedenen Winkeln und Beleuchtungssituationen fotografiert werden. Die Bilder sollen Aufschluss über die Entstehungsgeschichte der zerklüfteten Mondoberfläche geben.

Das von den Apollo-Missionen gesammelte Mondgestein stammt sämtlich aus der Äquatorregion der Mondvorderseite. Andere Mondregionen haben jedoch eine unterschiedliche geologische Geschichte. Mit dem Infrarot-Spektrometer (SIR) an Bord von SMART-1 können 256 verschiedene "Infrarot-Farben" aufgezeichnet werden, deren Verteilung Auskunft über die mineralische Zusammensetzung der Gesteine gibt. Hieraus will man etwas über die Entstehung der Krater und Maria lernen.

Die Suche nach Wasser auf dem Mond ist besonders spannend. Mit den Missionen Clementine und Lunar Prospector wurden erstmalig Hinweise für vorhandenes Wassereis an den Mondpolen gefunden. Das Eis befindet sich hauptsächlich in Gebieten mit Dauerschatten, wie beispielsweise am Boden von kleinen Kratern. Die genaue Verteilung des Eises ist jedoch ungewiss. Wassereis - sowie gefrorenes Kohlendioxid und Kohlenmonoxid – strahlt charakteristisches Infrarotlicht ab, was mit dem SIR entdeckt werden könnte.

Bild vergrößernTheorie einer möglichen Mondentstehung
©ESA

Auch die Entstehung des Mondes soll mit Smart-1 untersucht werden. Falls die derzeit favorisierte Aufprall-Theorie stimmt, sollte der Mond einen geringeren Eisenanteil als die Erde haben, verglichen mit dem jeweiligen Anteil leichter Elemente wie Magnesium und Aluminium. Mit der Smart-1 Mission können nun erstmalig die relativen Verhältnisse der chemischen Elemente vollständig gemessen werden.

Röntgenstrahlung von der Sonne, die auf der Mondoberfläche auftrifft, bringt die Atome der Gesteine zum fluoreszieren, was sich in der Abstrahlung einer eigenen charakteristischen Röntgenstrahlung äußert. Mit dem Röntgenstrahlen-Spektrometer D-CIXS an Bord von Smart-1 kann diese Signatur der Atome erfasst werden.





 
 
 
 
 
 
 


 


last link check:


The Network
cc-live - Redaktionsbüro / Internetagenturcc-live

Autor dieses Artikels:  Redaktionsbüro cclive

© 1996 - 2004 cc-live, Internetagentur / Redaktionsbüro
Ferdinand-Miller-Platz 12, 80335 München
Fax: 089-121605-71, E-Mail: redaktion@cclive.net

Fragen, Anregungen, Kritik? Schreiben Sie uns!
Die Redaktion ist nicht verantwortlich für den Inhalt externer Internet-Links.