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Apollo - Specials - Schwindel 

Test mit Teleskopen

Bild vergrößernBlick auf den Mond mit dem IKONOS-Aufklärungssatellit
©Space Imaging Inc.
Wieso beobachtet man nicht einfach mit den heutigen Großteleskopen oder Spionagesatelliten den Mond und sucht nach den Überresten der Apollo-Missionen?

Einfacher gesagt als getan, denn selbst Aufklärungssatelliten und auch das Hubble-Weltraumteleskop liefern immer noch eine viel zu grobe Bildauflösung. Die benötigte Bildauflösung wird deutlich, wenn man die immense Entfernung des Mondes von 380.000 Kilometern ins Verhältnis setzt zur Größe beispielsweise der Unterstufe der Mondlandefähre von allenfalls 10 Metern. Das ist vergleichbar mit der Aufgabe, aus einer Entfernung von 38 km nach einem Stecknadelkopf (1 mm) zu suchen. Mathematisch ausgedrückt entspricht dies einem Winkel von etwa 5 Millibogensekunden. Um die Landemodule tatsächlich erkennen zu können, müsste das Auflösungsvermögen eines Teleskops noch sehr viel besser sein, denn ein einsamer Punkt auf einem Foto sagt wenig aus.

Der IKONOS-Aufklärungssatellit umkreist die Erde in einem niedrigen Orbit. Bei einer Ausrichtung auf die Erde liefert er Bilder mit einer Auflösung von 1 Meter pro Pixel. Auf den weit entfernten Mond gerichtet, ist die Auflösung deutlich schlechter. IKONOS kann auf der Mondoberfläche gerade noch Strukturen von mehreren hundert Metern Durchmesser erkennen. Für alles feinere ist dieser Satellit "blind".

Bild vergrößernBlick auf den Mond mit dem Hubble-Weltraumteleskop
©HST/ STScI

Seit etlichen Jahren umkreist das Weltraum-Teleskop Hubble die Erde und liefert spektakuläre detailreiche Bilder aus den Tiefen des Alls. Reicht denn dessen Sehschärfe aus, um die Landemodule auf dem Mond zu finden? Leider nein, denn das theoretische Auflösungsvermögen beträgt zwar phantastische 50 Millibogensekunden, womit aber auf dem Mond nur Strukturen von mindestens 100 Meter Durchmesser, in der Praxis eher ab 200 Meter Durchmesser, abgebildet werden können.

Bild vergrößernBlick auf den Mond mit dem VLT-Teleskop YEPUN der ESO
©ESO

In der Zwischenzeit sind neue bodengestützte Großteleskope aufgebaut worden. Die weltweit größte Anlage ist das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in der chilenischen Atacama Wüste. Jedes der vier Teleskope hat einen Durchmesser von über 8 Meter, die Bildunruhe durch turbulente Luftströmungen wird mit Hilfe einer raffinierten Elektronik und Mechanik permanent ausgeglichen. Dadurch erreicht jedes Teleskop eine dreimal bessere Sehschärfe als das Hubble-Weltraumteleskop. Das bedeutet, dass damit theoretisch lunare Geländeformationen von 30 – 60 Meter erkannt werden könnten. Für das Auffinden der Apollo-Landemodule reicht das aber immer noch nicht. Im Übrigen gibt es praktische Einschränkungen, die das tatsächliche Auflösungsvermögen erheblich verringern.

Bild vergrößernDie vier Teleskope des VLT
©ESO

Die vier Teleskope des VLT können aber künftig zusammengeschaltet werden und erreichen damit die Auflösung eines fiktiven Teleskops von etwa 120 Meter Objektivdurchmesser. Das theoretische Auflösungsvermögen läge dann bei 1 Millibogensekunde, was Strukturen von etwa 2 Meter auf der Mondoberfläche entspricht. Ob diese Sehschärfe auch in der Praxis erreicht wird, ist offen. Zumindest im Prinzip ist dann der direkte Nachweis der Mondlandung von der Erde aus möglich.

Bild vergrößernApollo 15 Landegebiet
©NASA
»Apollo 15

Beweis für die Mondlandung
Im Verlauf der Clementine-Mission, die 1994 den Mond für einige Monate umkreiste, wurde die Mondoberfläche mit mehreren Kameras kartiert. Die gelieferten Bilder sind allerdings viel zu grob, um darauf etwa die Mondlandefähre zu erkennen. Dennoch hat eine der Apollo Missionen erkennbare Spuren hinterlassen: Apollo 15-Astronauten hielten sich insgesamt 3 Tage in ihrem Landegebiet auf. Genügend Zeit, um dort die Staubschicht durcheinander zu bringen und Spuren zu hinterlassen. Zusammen mit der Störung der Staubschicht durch die Triebwerke der Landefähre hat dies offenbar eine für Clementine erkennbare dunkle Geländestruktur verursacht (Pfeil A).

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Autor dieses Artikels:  Dr. Bruno Deiss

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